Rote Armee Fraktion - Chronologie

Geschichte der RAF im Kontext der antiimperialistischer Bewegungen, Befreiungsbewegungen und Studentenrevolten

Zusammengestellt von Ron Augustin

1954
7.5. – Truppen des Viet-Minh gewinnen die Schlacht von Dien Bien Phu, die zum Abzug der französischen Kolonialmacht aus Indochina führt. Erster grosser Sieg einer antikolonialen Guerillabewegung, der in der ganzen Welt den  Willen stärkt, "viele Dien Bien Phus" zu schaffen.
1.11. – Mit der Bildung der nationalen Befreiungsfront FLN wird in Algerien der bewaffnete Kampf aufgenommen.

1955
18.-24.4. – Afro-Asiatische Konferenz in Bandung, Bildung der Bewegung der Blockfreien. Der von den Soziologen Bourdet und Sauvy geprägte Begriff der "Dritten Welt" wird von ihr als Kampfbegriff aufgenommen.

1956
26.7. – Anfang des bewaffneten Kampfs in Kuba mit dem Angriff auf die Moncada Kaserne.
17.8. – Verbot der Kommunistischen Partei Deutschlands, der zu etwa 125.000 Ermittlungsverfahren gegen vermeintliche KPD-Mitglieder und Sympathisanten führt.

1958
7.4. – In London wird unter dem Slogan "Ban the Bomb" der erste Ostermarsch gegen die Atomrüstung gehalten. In den nächsten zehn Jahren gewinnen die Ostermärsche in ganz Westeuropa an Bedeutung.

1959
1.1. – Fidel Castros Guerilla erobert die Macht in Kuba.

1960
1.2. – Ein Sit-in von vier afro-amerikanischen Studenten gegen Rassentrennung in einem Restaurant in Greenboro führt zur Wiederbelebung der Bürgerrechtsbewegung in den USA.
21.3. – In Südafrika werden bei einer Demonstration gegen die Apartheid in Sharpeville 69 Menschen erschossen. Der Pan Africanist Congress und der African National Congress nehmen wenig später den bewaffneten Kampf auf.

1961
17.1. – Ermordung des Kongolesischen Ministerpräsidenten Patrice Lumumba nach einem von der CIA unterstützten Putsch.
20.1. – John F Kennedy wird Präsident der USA. Im Mai gibt er Auftrag, die Militärhilfe an Südvietnam drastisch zu erhöhen und 2.000 Counterinsurgency-Berater zu entsenden. Im Versuch, die neugegründete Nationale Befreiungsfront FLN zu isolieren, werden in Südvietnam innerhalb von zwei Jahren 13 Millionen Menschen in Konzentrationslager ("Strategic Hamlets") umgesiedelt, ihre Dörfer und Felder verwüstet.
4.2. – Die MPLA initiiert den bewaffneten Kampf in Angola mit einer Gefangenenbefreiung.
6.11. – Wegen der Teilnahme des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes an den Kampagnen gegen die Atomrüstung wird der SDS aus der Sozialdemokratischen Partei ausgeschlossen und die Mitgliedschaft in SPD und SDS für unvereinbar erklärt.
8.12. – Frantz Fanon stirbt, einige Tage nach der Veröffentlichung seines Buchs Die Verdammten dieser Erde, das zu einem der wichtigsten Texte für die revolutionären Kämpfe des 20. Jahrhunderts wird.

1962
11-15.6. – Erste Konferenz der US-amerikanischen Students for a Democratic Society, SDS.
25.6. – Gründung der Frelimo, Anfang des bewaffneten Kampfs in Mosambik.
5.7. – Unabhängigkeit Algeriens.

1963
23.1. – Anfang des bewaffneten Kampfs der PAIGC in Guinea-Bissau.
28.8. – Der erste "Marsch nach Washington", wo 250.000 Demonstranten unter anderem neue Bürgerrechtsgesetze fordern. Auf der Kundgebung in Washington hält Martin Luther King seine berühmte "Ich habe einen Traum" Rede.

1964
28.5. – Gründung der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO.
5.8. – Erster Grossangriff der US-Navy gegen Nordvietnam im Golf von Tonkin.
12.-18.12. – Der Ministerpräsident des Kongo, Moise Tschombé, wird bei seinen Besuchen in München, Düsseldorf und Westberlin von Studenten mit Eiern und Tomaten beworfen.

1965
3.1. – Die palästinensische Al Fatah führt ihre ersten Guerilla-Aktionen gegen Israel durch.
7.2. – Anfang der "Operation Rolling Thunder", der fast täglichen Bombardierung Nordvietnams durch die US-Bomberflotte. In Südvietnam werden zunehmend Phosphorbomben und Napalm eingesetzt.
21.2. – In New York wird einer der Anführer der Afro-Amerikaner, Malcolm X, ermordet.
25.8. – Bombenanschlag auf den deutschen Chemiekonzern Bayer in Uruguay wegen seiner Beteiligung am Vietnamkrieg. Es ist die erste Aktion der Tupamaros, die sich bald zu einer Stadtguerilla entwickeln.

1966
3.-15.1. – Trikontinentale Konferenz in Havanna.
18.1. – Bombenanschlag gegen eine Vietnam-Diskussion im Studentenhaus der TU in Westberlin.
5.2. – Vietnam-Demo und Aktionen gegen das Amerikahaus in Westberlin, vorbereitet mit einer Plakataktion, die im SDS zu den ersten Diskussionen über Illegalität führt.
26.3. – In New York demonstrieren 100.000 Menschen gegen den Vietnamkrieg der USA. In diesem Jahr nehmen die
Demonstrationen zu Vietnam in der ganzen Welt zu.
16.5. – Beginn der Kulturrevolution in China.
30.6. – In Nordvietnam konzentriert die US-Bomberflotte sich auf die Zerstörung des Deich- und Bewässerungssystems des Roten Flussdeltas und der Versorgungsanlagen Hanois und Haiphongs. Zum ersten Mal werden dazu die strategischen B52 Bomber eingesetzt, die ab Ende August täglich Einsätze fliegen. Im Jahr 1966 werden nach Angaben des Pentagon 79.000 Bomberflüge über Vietnam geflogen.
15.10. – In den USA wird die Black Panther Party gegründet.
1.12. – In Bonn bildet sich eine Koalitionsregierung aus CDU und SPD.
10.12. – Zum Abschluss der vom SDS organisierten Vietnamwochen fordert Rudi Dutschke zur Bildung einer ausserparlamentarischen Opposition auf.

1967
19.2. – Gründung der Kommune I in Westberlin.
5.4. – Verhaftungen und Medienhetze angesichts eines von der Kommune I geplanten "Pudding-Attentats" gegen den Besuch des US-amerikanischen Vizepräsidenten Hubert Humphrey in Westberlin.
15.4. – Mehr als 350.000 Menschen demonstrieren mit einem "Marsch auf New York" gegen den Vietnamkrieg. In der ganzen Welt kommt es in diesem Jahr zu Demonstrationen gegen den US-Imperialismus.
16.4. – Veröffentlichung einer Botschaft von Ernesto Che Guevara an die Trikontinentale zur Schaffung von "zwei, drei, viele Vietnams".
21.4. – Putsch der Obristen in Griechenland, Errichtung einer von der NATO unterstützten Militärdiktatur.
2.-10.5. – Erste Sitzung des Russell-Tribunals in Stockholm, das Kriegsverbrechen der USA in Vietnam untersucht.
2.6. – Bei einer Demonstration gegen den Besuch des Schahs von Persien werden Demonstranten von "Jubelpersern" und der Polizei brutal zusammengeschlagen. Benno Ohnesorg wird von einem Polizisten erschossen.
5.-10.6. – Im "Sechstagekrieg" annektiert Israel den Gazastreifen, Ostjerusalem und Teile Syriens und Jordaniens.
15.-30.7. – Auf dem Kongress "Dialectics of Liberation" in London wird zwei Wochen lang über Möglichkeiten des antiimperialistischen Widerstands diskutiert.
23.7. – Antikriegsdemonstrationen führen zu einem Aufstand in Newark. Beim Einsatz der Nationalgarde werden 27 Menschen getötet und 1.100 verletzt. Es folgen massenhaft Aufstände in mehr als 50 Städten.
31.7.-10.8. – Konferenz der Lateinamerikanischen Solidaritätsorganisation OLAS in Havanna. Im Bruch mit den pro-Sowjetischen kommunistischen Parteien spricht die Konferenz sich für die Unterstützung und Vereinheitlichung des bewaffneten Kampfs aus.
9.10. – Ermordung Ernesto Che Guevaras in Bolivien.
21.10. – Vor dem Pentagon bei Washington demonstrieren 250.000 Menschen gegen den Vietnamkrieg. In Westberlin werden Flugblattraketen auf das Gelände der US-Armee geschossen, in denen die Soldaten aufgefordert werden, zu desertieren. Im Jahr 1967 werden nach Angaben des Pentagon 108.000 Bomberflüge über Vietnam geflogen.

1968
30.1. – Die südvietnamesische Befreiungsfront FLN beginnt ihre Tet-Offensive. Die Kämpfe dauern zwei Monate und erzwingen die Einsicht der US-Regierung, dass sie diesen Krieg nicht gewinnen kann.
17.-18.2. – In der Westberliner Technischen Universität wird der Internationale Vietnam Kongress gehalten. An der Abschlusskundgebung beteiligen sich rund 12.000 Menschen.
21.2. – Auf einer von Berliner Senat, DGB und Springer-Verlag organisierten Gegenkundgebung demonstrieren 80.000 Berliner gegen die Studentenbewegung und für die Vietnampolitik der US-Regierung. Mehrere als Studenten "Verdächtige" werden von Demonstranten zusammengeschlagen. In der Kundgebung werden Transparente mitgetragen mit Parolen wie "Dutschke Volksfeind Nummer Eins" und "Berlin darf nicht Saigon werden".
3.4. – In der Nacht explodieren in zwei Frankfurter Kaufhäusern Brandsätze. Die Aktion richtet sich gegen den gesellschaftlichen Konsumterror und die weitverbreitete Gleichgültigkeit gegenüber dem Vietnamkrieg.
4.4. – Die Ermordung Martin Luther Kings löst Revolten in 125 US-amerikanischen Städten aus. In tagelangen Auseindersetzungen werden 21.000 Soldaten und 34.000 Nationalgardisten eingesetzt. Bilanz: 46 Tote, 2.600
Verletzte, 21.000 Verhaftete.
11.4. – Mordanschlag auf Rudi Dutschke. In Westberlin kommt es zur "Springer-Blockade". In mehreren Städten Westdeutschlands und Europas werden Aktionen gegen Springer unternommen und schwere Auseinandersetzungen mit der Polizei geführt. In München kommen dabei ein Demonstrant und ein Pressefotograf ums Leben. Dutschke braucht Jahre, um sich von der Kopfverletzung wiederherzustellen. Am 24.12.1979 stirbt er trotzdem an den Folgen.
5.5. – In Saigon wird der Geschäftsträger des Botschafters der Bundesrepublik, Hasso Freiherr Rüdt von Collenberg, von der FLN erschossen.
6.5. – Nach mehreren Wochen eines schwelenden Konflikts an der Universität von Nanterre kommt in Paris eine erste grössere Demonstration der Studenten zustande. Nach der"Nacht der Barrikaden" am 10.5. und einer Reihe von Streiks im ganzen Land wird am 13.5. ein 24-Stündiger Generalstreik abgehalten. Eine Demonstration von einer Million Arbeitern, Studenten und Schülern in Paris führt zur Besetzung der Sorbonne Universität. Streiks, Fabriksbesetzungen und Demonstrationen, bei denen es sieben Tote gibt, dauern bis Mitte Juni. In der ganzen Welt kommt es in den Monaten Mai bis August 1968 zu Massendemonstrationen, Strassenschlachten, Universitäts- und Fabriksbesetzungen.
11.5. – In Bonn demonstrieren 70.000 Menschen gegen die Notstandsgesetze. Diese werden am 30.5. vom Bundestag verabschiedet.
23.7. – Auf dem Weg von Rom nach Tel Aviv entführt die People’s Front for the Liberation of Palestine, die PFLP, zum ersten Mal ein El Al Flugzeug und leitet es nach Algerien um. Es gelingt ihr, im Austausch gegen die israelischen
Passagiere 24 Palästinenser aus israelischer Haft zu befreien.
21.8. – In Prag bereiten Truppen des Warschauer Pakts dem "Prager Frühling" ein Ende.
September – Bildung der Gauche Prolétarienne in Frankreich, deren Praxis sich in der Folge hauptsächlich auf die Veröffentlichung einer illegalen Zeitung beschränkt.
13.9. – In einer Rede auf der 23. Delegiertenkonferenz des SDS in Frankfurt wird das Konzept des Aktionsrats zur Befreiung der Frauen dargestellt. Als die Konferenz ohne Diskussion zur Tagesordnung übergehen will, wird eine Tomate geschmissen. In den nächsten Monaten werden in der ganzen Bundesrepublik Aktions- und Weiberräte gegründet.
26.9. – In Essen wird zur Umgehung des KPD-Verbots die Deutsche Kommunistische Partei, die DKP, gegründet.
4.11. – In Westberlin spitzt sich die Wut der Studenten in der "Schlacht am Tegeler Weg" zu, als ein Ehrengerichtsverfahren gegen Rechtsanwalt Horst Mahler eingeleitet wird wegen dessen Teilnahme an der "Springer-Blockade".
8.11. – Beate Klarsfeld ohrfeigt Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger um auf seine NSDAP-Vergangenheit hinzuweisen. In einem Schnellverfahren wird sie zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

1969
20.1. – Richard Nixon wird Präsident der USA. Sein Sicherheitsberater wird Henry Kissinger, sein Verteidigungsberater Donald Rumsfeld. Sie werden die Politik der "Vietnamisierung" des Kriegs in Vietnam einleiten, die den stufenweisen Rückzug der US-Truppen und die entsprechende Übertragung von Verantwortlichkeiten an die südvietnamesische Armee beinhalten soll. Im April erreicht die Anzahl der US-Truppen in Vietnam mit 543.400 den höchsten Stand in der Geschichte des Vietnamkriegs.
26.2. – Versuchter sprengstoffanschlag zum Besuch Richard Nixons in Westberlin. Gegen seinen Besuch wird zwar heftig aber nur noch von wenigen demonstriert.
15.-21.7. – "Rote Knastwoche" und "Knastcamp" in Ebrach bei Nürnberg.
27.7. – Sieben Kriegsdienstverweigerer der Bundeswehr, die aufgrund des Sonderstatus von Westberlin dort ihren Zuflucht finden konnten, werden verhaftet, in einer Nacht-und-Nebel Aktion in die Bundesrepublik abgeschoben und Monatelang gefangen gehalten.
12.-15.8. – Strassenschlachten in Derry in Nordirland führen zur Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfs durch die Provisional IRA.
29.8. – Ein TWA Flugzeug wird von einem von Leila Khaled angeführten PFLP Kommando entführt und über Haifa nach Damaskus umgeleitet. Das Flugzeug wird gesprengt und die Passagiere gegen zwei syrische Kriegsgefangene in Israel ausgetauscht.
2.9. – In der Bundesrepublik brechen spontane Streiks aus im Bergbau und in der Metall-, Energie- und Automobilindustrie.
6.9. – Vier Flugzeuge werden von der PFLP entführt. Drei Maschinen werden auf einem Flugplatz bei Amman gesprengt. Die Entführung einer El Al Maschine auf dem Weg von Amsterdam nach New York endet mit der Erschiessung des Nicaraguaners Patrick Arguello und der Verhaftung von Leila Khaled in London. Khaled wird wenig später mit einer weiteren Flugzeugentführung durch die PFLP befreit. Im ganzen Jahr 1969 führen palästinensische Organisationen etwa 3.000 Guerilla-Aktionen gegen Israel durch.
12.10. – Bei einem Sprengstoffanschlag der portugiesischen Guerillagruppe LUAR in der Blohm+Voss Werft in Hamburg werden zwei für die portugiesischen Kolonialkriege gebaute Fregatte schwer beschädigt.
21.10. – In Bonn bildet sich eine Koalitionsregierung aus SPD und FDP, mit Willy Brandt als Bundeskanzler.
4.11. – In São Paulo wird Carlos Marighella von einer Spezialeinheit erschossen. Im Jahr darauf wird sein Handbuch des Stadtguerilleros in mehreren Sprachen veröffentlicht.
12.11. – Der Journalist Seymour Hersh bringt das Massaker in My Lai vom März 1968 an die Öffentlichkeit.
15.11. – "National Mobilisation To End The War": mehr als 1 Million Demonstranten in Washington, 100.000 in San Francisco.
19.11. – Erste Aktion der französischen Guerillagruppe Nouvelle Résistance Populaire, die sich vier Jahre später zusammen mit der Gauche Prolétarienne auflöst.
12.12. – Auf dem Höhepunkt der Arbeiterkämpfe des italienischen "Heissen Herbsts" werden auf vier Banken in Rom und Mailand Sprengstoffanschläge verübt. Bei der Explosion in der Mailänder Landwirtschaftsbank werden 16 Menschen getötet und 84 verletzt. In einer riesigen Medienkampagne wird die Linke für die Anschläge verantwortlich gemacht. Am 15.12. "fällt" der beschuldigte Anarchist Pinelli aus dem Fenster des Büros vom Hauptkommissar Calabresi. Erst Jahre später wird bekannt, dass die Anschläge im Rahmen der "Strategie der Spannung" von Geheimdiensten verübt worden sind, die der NATO-Geheimorganisation Gladio unterstanden.

1970
12.2. – In Heidelberg wird das SPK, das Sozialistische Patientienkollektiv, gegründet.
21.3. – Im Frankfurter Studentenhaus wird die Selbstauflösung des SDS-Bundesverband beschlossen. Eine der letzten SDS-Gruppen in Heidelberg wird am 24.6. verboten.
31.3. – In Guatemala wird der Botschafter der Bundesrepublik, Karl Graf von Spreti, von der Guerillabewegung FAR entführt. Nachdem die Forderung nach Freilassung von politischen Gefangenen nicht nachgegeben wird, wird er am
5.4. erschossen.
30.4. – Präsident Nixon verkündet die US-Invasion in Kambodscha. Es kommt zu weltweiten Protesten und Demonstrationen.
4.-14.5. – Bei Demonstrationen an den Kent State und Jackson State Universitäten werden 6 Studenten von der US-Nationalgarde und der Polizei erschossen.
14.5. – Im Zentralinstitut für Soziale Fragen in Westberlin wird Andreas Baader aus der Gefangenschaft befreit. In den darauffolgenden Wochen erscheinen zwei Erklärungen in der Zeitschrift Agit 883 unter der Parole "Mit dem bewaffneten Widerstand beginnen!"
20.5. – In Bonn wird eine von der SPD als Wahlversprechen angekündigte Amnestie für "Demonstrationsdelikte" erlassen, während gleichzeitig am "Radikalenerlass" gearbeitet wird, aufgrund dessen ab Januar 1972 Tausende mit Berufsverbot belegt werden.
8.6. – Die Ersten aus der späteren RAF reisen nach Jordanien für eine militärische Ausbildung von etwa sechs Wochen.
15.9. – Bildung der Roten Brigaden in Italien. Erste bewaffnete Aktionen gegen Vormänner und Spitzel bei Fiat, Siemens und Pirelli.
17.9. – Anfang des "Schwarzen September" Massakers in Jordanien, bei dem zwischen 5.000 und 10.000 Palästinenser von der jordanischen Armee getötet werden.
19.9. – Im Frankfurter Westend findet eine der ersten Hausbesetzungen statt.
29.9. – In Westberlin werden drei Banken überfallen. Ein Monat vorher war schon die Tageskasse eines Supermarkts zur Finanzierung des Untergrunds einkassiert worden.
8.10. – In Westberlin werden als erste aus der RAF Ingrid Schubert, Brigitte Asdonk, Monika Berberich, Irene Goergens und Horst Mahler verhaftet. Monate später werden sie zu sechseinhalb bis vierzehn Jahren Haft verurteilt.
30.10.-7.11. Sprengstoffanschläge der Guerillagruppen ARA und Brigadas Revolucionarias gegen NATO-Einrichtungen in Portugal.
1.12. – Mit der Entführung des deutschen Konsuls Eugen Beihl erzwingt die ETA, dass die Todesurteile im Prozess von Burgos in Gefängnisstrafen umgesetzt werden.
3.-22.12. – Verhaftung von Eric Grusdat, Ali Jansen und drei anderen.

1971
März – Bildung der illegalen Organisation MIL in Spanien. Nach der Verhaftung mehrerer ihrer Mitglieder, darunter Salvador Puig Antich, im September 1973, löst sie sich auf.
1.4. – In Hamburg erschiesst ELN-Mitglied Monika Ertl einen der Verantwortlichen für den Tod Che Guevaras, den bolivianischen Konsul Roberto Quintanilla Pereira.
24.4.-6.5. – Nach Vietnam-Demonstrationen wird über die Hauptstadt Washington das Kriegsrecht verhängt. Mehr als 12.000 Demonstranten werden verhaftet.
1.5. – Auf 1.Mai-Kundgebungen wird die erste RAF-Zeitung, Das Konzept Stadtguerilla, verteilt.
6.5. – In Hamburg wird Astrid Proll verhaftet. Wenig später kommt sie als eine der ersten in den toten Trakt des Gefängnisses Köln-Ossendorf.
21.6. – In Stuttgart wird Helmut Pohl verhaftet.
24.6. – Polizeiaktion gegen das SPK, mehrere Durchsuchungen und Verhaftungen, am 13.7. wird das SPK aufgelöst.
15.7. – In Hamburg wird Petra Schelm im Rahmen der ersten Grossfahndung gegen die RAF, der besonders auf Ulrike Meinhof gerichteten "Aktion Kora", erschossen. Werner Hoppe wird verhaftet.
9.-13.9. – Gefangenenrevolte im New Yorker Attica Gefängnis, 43 Gefangene werden von der Polizei erschossen.
22.10. – In Hamburg wird der Zivilfahnder Norbert Schmid erschossen beim Versuch, drei Verdächtige zu überprüfen. Margrit Schiller wird verhaftet.
4.12. – In Westberlin wird Georg von Rauch von der Polizei erschossen. Zwei Tage später wird das leerstehende Bethanienkrankenhaus in Kreuzberg besetzt und in Georg-von-Rauch-Haus umbenannt.

1972
Januar – Verschiedene militante Gruppen schliessen sich zur Bewegung 2. Juni zusammen.
28.1. – Unter Vorsitz des Bundeskanzlers Willy Brandt wird von der Innenministerkonferenz der "Radikalenerlass" beschlossen, der in den folgenden zwei Jahrzehnten zu 3,5 Millionen geheimdienstlichen Überprüfungen und 1.500 Berufsverboten im öffentlichen Dienst führt.
30.1. – Bloody Sunday in Derry, Nord-Irland: 14 Menschen werden von der britischen Armee erschossen.
2.2. – Sprengstoffanschlag der Bewegung 2. Juni auf den Britischen Yachtclub in Westberlin. Im März und Mai folgen Aktionen gegen Polizei und Justiz.
6.2. – Die palästinensische Organisation Schwarzer September zerstört drei Öltanks der Gulf Oil in Holland und erschiesst fünf Jordanier in der Bundesrepublik. Zwei Tage später verübt sie einen Sprengstoffanschlag auf eine Hamburger Fabrik, die Motoren für Israel herstellt. Am 22.2. zerstört sie eine Ölleitung der Firma Exxon bei Hamburg.
1.3. – In Herrenberg bei Tübingen wird bei einer Verfolgungsjagd im Rahmen der RAF-Fahndung der 17-jährige  Lehrling Richard Epple von der Polizei erschossen.
2.3. – In Augsburg wird Thomas Weissbecker von einem Fahnder des LKA erschossen. Carmen Roll wird verhaftet.
3.3. – In Hamburg werden Manfred Grashof und Wolfgang Grundmann verhaftet. Bei einer Schiesserei wird Manfred Grashof verletzt und wird der Kriminalhauptkommissar Hans Eckhardt von einer Kugel tödlich getroffen.
14.3. – In der Nähe von Mailand wird Giangiacomo Feltrinelli, Verleger und Gründer der Partisanenaktionsgruppe GAP, von einer vorzeitig entzündeten Bombe getötet.
16.4. – Anfang einer Serie schwerster Flächenbombardierungen gegen ländliche Gebiete Nordvietnams, an denen zwei Monate lang die Hälfte der US-Luftflotte teilnimmt.
1.5. – Auf 1.Mai-Kundgebungen wird die zweite RAF-Zeitung, Stadtguerilla und Klassenkampf, verteilt.
8.5. – Präsident Nixon ordnet die Verminung aller Territorialwässer und Flusswege Nordvietnams an.
11.5. – Sprengstoffanschlag auf das Hauptquartier des V. Corps der US-Armee in Frankfurt durch das Kommando Petra Schelm der RAF. Der US-Offizier Paul Bloomquist stirbt, 13 Soldaten werden verletzt.
12.5. – Sprengstoffanschläge auf das Polizeipräsidium Augsburg und das bayerische Landeskriminalamt in München durch das Kommando Thomas Weissbecker der RAF.
15.5. – Sprengstoffanschlag des Kommandos Manfred Grashof der RAF auf das Auto des Bundesrichters Wolfgang Buddenberg in Karlsruhe. Seine Frau wird verletzt.
19.5. – Die Organisation Weather Underground verübt einen Sprengstoffanschlag auf das Pentagon.
19.5. – In Hamburg werden bei einem Sprengstoffanschlag des Kommandos 2. Juni der RAF auf dem Springer-Hochhaus 17 Angestellte verletzt.
24.5. – Sprengstoffanschlag auf das europäische Hauptquartier der 7. US-Armee in Heidelberg durch das Kommando 15. Juli der RAF. Drei US-Soldaten werden getötet, fünf verletzt.
31.5. – Während des Besuchs Nixons und Kissingers in Teheran explodieren dort drei Bomben, am Gebäude des US Information Service USIS, unter dem Auto eines US Militärberaters, der dabei verletzt wird, und am Besuchsort Nixons.
31.5. – Das BKA veranlasst die grösste bundesweite Fahndungsaktion, "Aktion Wasserschlag".
31.5. – Auf einem Teach-in der Roten Hilfe in Frankfurt wird eine Tonbanderklärung von Ulrike Meinhof abgespielt.
1.6. – In Frankfurt werden Jan Raspe, Holger Meins und Andreas Baader verhaftet. Bei einer Schiesserei wird Andreas Baader verletzt.
2.6. – Grossalarm in Stuttgart, nachdem in einer gross angelegten Medienkampagne eine gefälschte Erklärung vom 27.5. verbreitet worden war, derzufolge die RAF drei Autobomben in der Stadt hochgehen lassen würde. Das Dementi der RAF vom 29.5. wird von den Medien unterschlagen.
7.-15.6. – Verhaftung von Gudrun Ensslin in Hamburg, von Brigitte Mohnhaupt und Bernhard Braun in Westberlin, von Ulrike Meinhof und Gerhard Müller in Hannover.
25.6. – Im Rahmen der RAF-Fahndung wird in Stuttgart der britische Handelsvertreter Ian McLeod von der Polizei erschossen.
29.6. – Die wegen Unterstützung der RAF gesuchte Katharina Hammerschmidt stellt sich der Polizei. Drei Jahre später stirbt sie an einem in der Haft nicht behandelten Tumor.
9.7. – Verhaftung von Irmgard Möller und Klaus Jünschke in Offenbach.
26.7. – In Hamburg wird Werner Hoppe zu 10 Jahren Haft verurteilt.
5.8. – Mit einem Sprechstoffanschlag zerstört die palästinensische Organisation Schwarzer September eine Ölumschlagstelle in Triest.
5.9. – In München werden elf Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft von einem Kommando des Schwarzen September als Geiseln genommen. Anstatt der Forderung nach Freilassung von Gefangenen aus israelischen Gefängnissen nachzugeben, findet ein Täuschungsmanöver auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck statt, bei dem die Geiseln und ein Polizist getötet werden. Drei der acht Mitglieder des Schwarzen September überleben und werden mit einer Flugzeugentführung am 29.10. aus der Haft befreit. Als "Vergeltung" für die Aktion in München bombardiert die israelische Luftwaffe am 8.9. zehn palästinensische Flüchtlingslager in Jordanien. Am 16.9. verwüsten drei israelische Panzerkolonnen mehr als zehn Dörfer im Südlibanon. Am 24.10. fängt der israelische Nachrichtendienst Mossad eine Serie von Anschlägen mit Briefbomben an, bei der zahlreiche Palästinenser sterben oder schwer verletzt werden.
26.9. – Bildung der Sondereinheit GSG9 des Bundesgrenzschutzes.
3.10. – Die Bundesregierung verbietet die Generalunion Palästinensischer Arbeiter GUPA und die Generalunion Palästinensischer Studenten GUPS. Gegen hunderte Palästinenser wird ermittelt, viele werden ausgewiesen. November – Verteilung der dritten RAF-Zeitung, Die Aktion des Schwarzen September in München. Zur Strategie des antiimperialistischen Kampfes.

1973
17.1.-16.2. – In einem ersten kollektiven Hungerstreik fordern 40 politische Gefangene die Aufhebung der Isolationshaft. Andreas Baader wird vom 9. bis zum 14.2. das Trinkwasser entzogen. Ulrike Meinhof wird nach acht Monaten im toten Trakt in Köln am 9.2. in eine andere Zelle verlegt, aber die Isolation bleibt.
9.-12.2. – Solidaritätshungerstreik von Rechtsanwälten der politischen Gefangenen vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe.
8.5.-29.6. – Zweiter Hungerstreik. 80 politische Gefangene fordern die Aufhebung der Isolationshaft. Andreas Baader wird vom 24.5 bis zum 4.6. das Trinkwasser entzogen. In mehreren Städten werden "Komitees gegen die Isolationsfolter" gegründet.
23.5. – Die gewaltsame Räumung des besetzten Hauses Eckhoffstrasse 39 in Hamburg durch ein Mobiles Einsatzkommando der Polizei und die anschliessende Kriminalisierung der Hausbesetzer führt zu einer weiteren Zuspitzung im Häuserkampf.
13.7. – Auf Antrag der Bundesanwaltschaft wird bei Ulrike Meinhof eine Szintigraphie des Gehirns angeordnet, bei Widerstand unter Zwangsnarkose. Der Antrag wird am 28.8. nach zahlreichen öffentlichen Protesten zurückgezogen.
16.7. – Zellendurchsuchung des Bundeskriminalamts bei den Gefangenen aus der RAF.
24.7. – Verhaftung von Ron Augustin in Lingen.
11.9. – Von den USA unterstützter Militärputsch in Chile.
6.-22.10. – Krieg Ägyptens und Syriens gegen Israel, Anfang eines fünfmonatigen Öl-Embargos das zur Umstrukturierung des internationalen Ölmarkts führen wird.
14.11. – In England fangen Marian und Dolours Price, Gefangene aus der IRA, einen Hungerstreik an, um nach Irland verlegt zu werden. Im März 1974 schliessen sich fünf weitere Gefangene dem Hungerstreik an, bis Michael Gaughan am 3.6.1974 stirbt und Zusagen zur Verlegung nach Irland gemacht aber auch nur teilweise eingehalten werden.
16.-17.11 – Die ersten Aktionen der Revolutionären Zellen, der RZ, sind Anschläge auf zwei Zweigstellen des US-Konzerns ITT in Berlin und Nürnberg.
17.11. – In Athen werden nach einem Aufstand in der Polytechneion 24 Studenten getötet.
22.11. – In Westberlin wird Ali Jansen zu 10 Jahren Haft verurteilt.
Dezember – Bildung der Groupes d’Action Révolutionnaire Internationaliste, GARI, die zu den Vorgängern der Action Directe gerechnet werden können.
20.12. – In Madrid tötet das Kommando Txikia der baskischen ETA mit der "Operation Ogro" den spanischen Ministerpräsidenten Luis Carrero Blanco.
21.12. – Ulrike Meinhof wird erneut in den toten Trakt des Gefängnisses Köln-Ossendorf verlegt. Am 5.2.1974 wird Gudrun Ensslin in den toten Trakt gebracht. Sie bleiben dort bis zu ihrer Verlegung nach Stammheim am 28.4.1974.

1974
4.2. – Verhaftung von Helmut Pohl, Ilse Stachowiak, Christa Eckes und Eberhard Becker in Hamburg, und von Margrit Schiller, Kai Allnach und Wolfgang Beer in Frankfurt am Main.
4.2. – Astrid Proll wird wegen Haftunfähigkeit freigelassen und taucht bis zu ihrer Wiederverhaftung am 15.9.1978 bei Freunden in England unter.
15.3.-28.5. – In den Medien werden Berichte verbreitet, nach denen die RAF geplant hätte, während der Fussballweltmeisterschaft Raketenanschläge auf Stadien zu verüben, sowie, Zyankali in das Trinkwasser einer Grossstadt zu leiten. Die Drohungen werden im Prozess gegen Brigitte Mohnhaupt und Bernhard Braun von den Gefangenen dementiert.
25.4. – In Portugal wird das Regime des Diktators Caetano beendet durch einen Militärputsch, der als "Nelkenrevolution" bekannt wird. Zwischen dem 25.6. und 1.11.1974 werden die portugiesischen Kolonien unabhängig.
16.5. – Bundeskanzler Willy Brandt tritt zurück, sein Nachfolger wird Helmut Schmidt.
21.5. – Im Rahmen der RAF-Fahndung wird in München der Taxifahrer Günther Jendrian von der Polizei erschossen.
31.5. – Bundesanwalt Siegfried Buback löst Ludwig Martin ab als Generalbundesanwalt.
23.7. – Nach einem missglückten Putsch auf Zypern fällt das griechische Obristenregime; am 13.12. wird in Griechenland die parlamentarische Republik wiederhergestellt.
9.8. – Nach dem Watergate-Skandal tritt US-Präsident Nixon zurück. Sein Nachfolger wird Gerald Ford. Am 8.9. verkündet Ford Straffreiheit für Nixon und eine beschränkte Amnestie für diejenigen die ihrer Wehrpflicht während des Vietnamkriegs durch Flucht ins Ausland oder durch untertauchen entgangen sind.
30.8. – In Westberlin werden Brigitte Mohnhaupt und Bernhard Braun zu je viereinhalb Jahren Haft verurteilt.
13.9. – Dritter Hungerstreik, bis zum 5.2.1975. Die Hungerstreikerklärung wird von Ulrike Meinhof im Prozess wegen der Befreiung von Andreas Baader vorgelesen und erscheint zusammen mit ihrer Prozessrede und einem provisorischen Kampfprogramm für Gefangene als vierte RAF-Zeitung.
27.9. – In einer Erklärung von Monika Berberich für die Gefangenen aus der RAF wird Horst Mahler aus der RAF ausgeschlossen.
9.11. – Im Gefängnis von Wittlich stirbt Holger Meins im Hungerstreik. Zwei Tage später demonstrieren in Westberlin 15.000 Menschen. Mehr als 5.000 Menschen wohnen seine Beerdigung am 18.11. bei. Tagelang gibt es aus Protest gegen seinen Tod mehr als 50 Demonstrationen und Strassenschlachten im Bundesgebiet und im Ausland.
10.11. – In Westberlin wird der Kammergerichtspräsident Günter von Drenkmann von einem Kommando der Bewegung 2. Juni erschossen.
13.11. – Nachdem die UNO der PLO Beobachterstatus zuerkannt hat, hält Yasser Arafat seine erste Rede vor der UNO-Vollversammlung.
26.11. – Landesweite Fahndungsaktion mit zahlreichen Strassensperren und Hausdurchsuchungen.
29.11. – In Westberlin werden Horst Mahler zu 14 Jahren und Ulrike Meinhof zu acht Jahren Haft verurteilt.
7.12. – Bombenanschlag auf den Bremer Hauptbahnhof. RAF und RZ distanzieren sich.
19.12. – Die Brigades Internationales erschießen den Militärattaché der uruguayischen Botschaft in Paris.

1975
17.2.-24.4. – Im Bückeburger Prozessbunker wird der Prozess gegen Ron Augustin im Schnellverfahren durchgezogen. Er wird zu sechs Jahren Haft verurteilt.
18.2. – Eine erste Bauplatzbesetzung in Whyl ist der Anfang einer breiten Anti-AKW Bewegung, die in den folgenden Jahren Massendemonstrationen in Brokdorf, Kalkar und Gorleben mit bis zu 100.000 Menschen mobilisiert.
27.2. – Entführung des Westberliner CDU-Vorsitzenden Peter Lorenz durch die Bewegung 2. Juni. Im Austausch für Lorenz werden fünf Gefangene freigelassen.
13.4. – Anfang des Bürgerkriegs im Libanon, der bis mindestens 1991 dauern und die Politik der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO massgeblich mitbestimmen wird.
22.4. – Rechtsanwalt Klaus Croissant wird vom Oberlandesgericht Stuttgart von der Verteidigung Andreas Baaders ausgeschlossen. Am 2.5. und 13.5. werden auch Kurt Groenewold und Hans-Christian Ströbele von der Verteidigung Andreas Baaders ausgeschlossen. Im November folgen weitere Ausschlüsse von Anwälten.
24.4. – Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm durch das Kommando Holger Meins, das die Freilassung von 26 Gefangenen aus der RAF fordert. Botschaftsrat Heinz Hillegaart und Militärattaché Baron Andreas von Mirbach werden erschossen. Die Bundesregierung geht nicht auf die Forderung ein. Beim Sturm auf die Botschaft kommt es zu einer Explosion, bei der das Kommando-Mitglied Ulrich Wessel getötet wird. Hanna Krabbe, Karl-Heinz Dellwo, Bernd Rössner und Lutz Taufer werden verhaftet. Siegfried Hausner wird durch Verbrennungen und Gewehrkolbenschläge schwer verletzt und stirbt am 4.5. im Stammheimer Gefängnis. Gleich nach Anfang der Botschaftsbesetzung waren den Gefangenen aus der RAF die Radios, Zeitungen und Kontakte mit der Aussenwelt gesperrt worden.
30.4. – Sieg der FLN in Vietnam nach ihrem Einzug in Saigon.
9.5. – Bei einer Schiesserei in Köln sterben Werner Sauber und der Polizist Walter Pauli. Karl-Heinz Roth und Roland Otto werden schwer verletzt verhaftet.
10.5. – Rechtsanwalt Siegfried Haag wird kurzzeitig verhaftet, am nächsten Tag beschliesst er, unterzutauchen.
16.5. – Zum Auftakt des Stammheimer Prozesses werden in den Medien Berichte verbreitet, nach denen die RAF einen Giftanschlag auf den Bundestag geplant hätte. Im Jahr 2009 werden Akten gefunden, die zeigen, dass das BKA 1975 "Grundsätze der Desinformation zur Terrorismusbekämpfung" entwickelt hat.
21.5. – In Stuttgart-Stammheim beginnt der Prozess gegen Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und Jan Raspe.
23.6. – Die Rechtsanwälte Klaus Croissant und Hans-Christian Ströbele werden verhaftet, ihre Kanzleien und Wohnungen und die der Rechtsanwältin Marieluise Becker durchsucht, und umfangreiches Verteidigungsmaterial zum Prozess in Stammheim beschlagnahmt. Die Verfahren gegen die Rechtsanwälte werden mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit begründet. Einige Tage zuvor hatte Rechtsanwalt Croissant eine Pressekonferenz zum Tod von Siegfried Hausner organisiert.
2.9. – In Kaiserslautern beginnt der Prozess gegen Manfred Grashof, Klaus Jünschke und Wolfgang Grundmann.
13.9.-12.11. – Bombenanschläge auf die Hamburger, Nürnberger und Kölner Hauptbahnhöfe. RAF und RZ distanzieren sich.
20.11. – Der spanische Diktator Franco stirbt. Eine dreijährige "Übergangsperiode vom Faschismus zur Demokratie" wird eingeleitet.
14.12. – Anfang eines Hungerstreiks irischer Gefangenen in England. Nach zwei Monaten Hungerstreik, am
12.2.1976, stirbt Frank Stagg.
16.-24.12. – Auf Weisung von BKA und Bundesanwaltschaft werden im ganzen Bundesgebiet Buchläden, Verlage, Druckereien und Wohngemeinschaften durchsucht und Bücher und Zeitschriften wegen "Verherrlichung von Gewalt" beschlagnahmt.

1976
13.-20.1. – Erklärung zur Sache der Angeklagten im Stammheimer Prozess.
16.3. – In Hamburg werden Irmgard Möller und Gerhard Müller zu viereinhalb und zehn Jahren Haft verurteilt. Gerhard Müller wird vorzeitig aus der Haft entlassen, Irmgard Möller wird später erneut angeklagt und zu lebenslanger Haft verurteilt.
1.5. – In Paris erschießen die Brigades Internationales einen der Verantwortlichen für den Tod Che Guevaras, den bolivianischen Botschafter Zentano Anaya.
9.5. – In einer Zelle im Gefängnis Stuttgart-Stammheim wird Ulrike Meinhof tot aufgefunden. Als Protest gegen ihren Tod gibt es in den folgenden Wochen zahlreiche Anschläge, Demonstrationen und Strassenschlachten im Bundesgebiet und im Ausland. Im Gefängnis Frankfurt-Preungesheim protestieren 36 Frauen mit einem dreitägigen Hungerstreik.
12.6. – Brigitte Mohnhaupt und Ingrid Schubert werden nach Stammheim verlegt.
18.6. – Bei einem Brandanschlag auf das Büro des Zwangsverteidigers von Margrit Schiller in Hamburg wird dessen Sekretärin Johanna Keller getötet. Später wird ein Brandanschlag auf das Auto eines Zwangsverteidigers im Düsseldorfer Prozess verübt. Die Gefangenen aus der RAF distanzieren sich von diesen Aktionen.
27.6. – Ein Kommando aus RZ und PFLP-EO entführt ein aus Tel Aviv kommendes Flugzeug nach Entebbe und fordert die Freilassung von 53 Gefangenen aus Israel, Kenya, Frankreich, der Schweiz und der Bundesrepublik. Am 4.7. wird das Flugzeug von einer israelischen Militäreinheit gestürmt. Dabei werden die vier Mitglieder des Kommandos, drei hinzugekommene Palästinenser, drei Geiseln, der Kommandant der israelischen Einheit und 45 ugandische Soldaten getötet. Gleich nach Anfang der Entführung werden den Gefangenen aus der RAF die Radios, Zeitungen und Kontakte mit der Aussenwelt gesperrt.
7.7. – Aus dem Frauengefängnis Lehrter Strasse in Westberlin entkommen vier Gefangene aus der RAF und der Bewegung 2. Juni. Monika Berberich wird schon am 21.7. wieder verhaftet.
16.7. – Rechtsanwalt Croissant wird zum zweiten Mal verhaftet, nachdem er die Gründung einer internationalen Kommission zur Untersuchung des Todes von Ulrike Meinhof angekündigt hat.
18.7. – Bildung der GRAPO als bewaffneter Arm der ein Jahr zuvor gebildeten spanischen PCE(r).
18.-19.8. – In der ganzen Bundesrepublik werden Buchläden und Verlage wegen des "Verdachts der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung" durchsucht. Zahlreiche Bücher und Zeitschriften werden beschlagnahmt.
30.11. – Bei Butzbach werden Siegfried Haag und Roland Mayer verhaftet.
13.12. – Nach einem Banküberfall in Wien wird Waltraud Liewald verhaftet. Zwei Monate später wird sie zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt.
Dezember – Irmgard Möller wird von Lübeck nach Stammheim verlegt.

1977
23.1. – Im Stammheimer Prozess wird der Vorsitzende Richter Theodor Prinzing beim 85. Befangenheitsantrag gegen ihn wegen Befangenheit ausgeschlossen.
8.2. – Haftentlassung von Brigitte Mohnhaupt.
17.3. – Die baden-württembergischen Innen- und Justizminister Karl Schiess und Traugott Bender geben zu, dass in Stammheim von BND und Verfassungsschutz installierte Wanzen benutzt wurden, um die Gefangenen abzuhören. In den Medien lassen sie Finten verbreiten, wonach von den Stammheimer Gefangenen gesteuerten Entführungen auf Kinderspielplätzen von der RAF geplant gewesen seien.
29.3.-1.5. – Vierter Hungerstreik. Die Gefangenen aus der RAF fordern die Zusammenlegung in interaktionsfähige Gruppen.
7.4. – In Karlsruhe werden der Generalbundesanwalt Siegfried Buback und seine zwei Begleiter vom Kommando Ulrike Meinhof der RAF erschossen. Sofort werden den Gefangenen aus der RAF für einige Tage die Radios, Zeitungen und Kontakte mit der Aussenwelt gesperrt.
13.4. – Im Rahmen der Fahndung gegen die RAF wird bei Lahn-Wetzlar der Schäfer Helmut Schlaudraff von der Polizei erschossen.
28.4. – Im Stammheimer Prozess werden die drei noch lebenden Angeklagten zu lebenslanger Haft verurteilt.
28.4. – Sprengstoffanschlag auf die Bundesärztekammer in Köln, erste Aktion der Roten Zora.
3.5. – In Singen wird bei einem Schusswechsel mit der Polizei Günter Sonnenberg durch einen Kopfschuss schwer verletzt. Mit ihm wird Verena Becker verhaftet.
13.5. – Haftentlassung von Irene Goergens.
2.6. – In Kaiserslautern werden Manfred Grashof und Klaus Jünschke zu lebenslänglich und Wolfgang Grundmann zu vier Jahren Haft verurteilt.
1.7. – Bei einem Überfall auf ein Waffengeschäft in Frankfurt am Main werden mehrere Handfeuerwaffen erbeutet.
4.7. – Aus Hamburg werden Wolfgang Beer, Helmut Pohl und Werner Hoppe nach Stammheim verlegt.
11.7. – Rechtsanwalt Klaus Croissant verlässt die Bundesrepublik und beantragt politisches Asyl in Frankreich. Er wird dort am 30.9. verhaftet und an die Bundesrepublik ausgeliefert, wo er zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wird.
20.7. – In Düsseldorf werden Hanna Krabbe, Karl-Heinz Dellwo, Lutz Taufer und Bernd Rössner zu je zweimal lebenslänglich verurteilt.
30.7. – Der Vorstandssprecher der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, wird bei einem Entführungsversuch von einem RAF-Kommando erschossen. Sofort werden den Gefangenen aus der RAF wieder für einige Tage die Radios, Zeitungen und Kontakte mit der Aussenwelt gesperrt.
9.8.-2.9. – Nach einem mit Provokationen vorbereiteten Überfall auf die Gefangenengruppe in Stammheim antworten die Gefangenen aus der RAF mit ihrem fünften kollektiven Hungerstreik. Die Gruppe in Stammheim, die kurz vorher allmählich vergrössert worden war, wird wieder reduziert. Wolfgang Beer, Helmut Pohl und Werner Hoppe werden nach Hamburg verlegt, Ingrid Schubert nach München-Stadelheim.
15.8. – Auf die Kanzlei der letzten Rechtsanwälte in Stuttgart, die mehrmals durchsucht worden ist und unter ständiger Observation der Polizei steht, wird ein Sprengstoffanschlag verübt.
25.8. – In Karlsruhe wird eine auf das Gebäude der Bundesanwaltschaft gerichtete Raketenanlage gefunden, die die RAF als eine Warnung an die Bundesanwaltschaft versteht.
29.8. – Eine kurz vor der Klagefrist an die Europäische Menschenrechtskommission in Strassburg gerichtete Klageschrift wird auf Antrag der Bundesanwaltschaft an der Grenze beschlagnahmt.
30.8. – In Stuttgart wird Rechtsanwalt Armin Newerla verhaftet.
5.9. – In Köln wird BDA-Präsident Hanns Martin Schleyer vom Kommando Siegfried Hausner der RAF entführt. Sein Fahrer und seine drei Bodyguards werden erschossen. Über die Gefangenen aus der RAF wird sofort eine "Kontaktsperre" verhängt, die per Gesetz am 28.9. legalisiert und insgesamt mehr als sechs Wochen dauern wird. Der Forderung des Kommandos nach Freilassung von zehn Gefangenen aus der RAF wird von der Bundesregierung nicht nachgegangen.
12.9. – In Südafrika wird Steve Biko im Gefängnis ermordet.
22.9. – Nach einer Schiesserei in Utrecht, bei der der Polizist Arie Kranenburg stirbt, wird Knut Folkerts verhaftet. Drei Monate später wird Knut Folkerts zu 20 Jahren Haft verurteilt. Wenig später wird er an die Bundesrepublik ausgeliefert.
28.9. – In Hamburg werden Wolfgang Beer, Christa Eckes und Helmut Pohl zu viereinhalb, sieben und fünf Jahre Haft verurteilt.
30.9. – In Stuttgart wird Rechtsanwalt Arndt Müller verhaftet. Die restlichen Akten des Stuttgarter Anwaltsbüros werden beschlagnahmt.
13.10. – Das palästinensische Kommando Martyr Halimeh entführt ein Flugzeug der Lufthansa mit der Forderung nach Freilassung der Gefangenen aus der RAF. Am 17.10. wird der Flugzeugkapitän Jürgen Schumann erschossen und wird das Flugzeug von einer GSG9-Einheit gestürmt. Drei der vier Kommando-Mitglieder werden erschossen.
18.10. – In ihren Zellen im Gefängnis Stuttgart-Stammheim werden Andreas Baader und Gudrun Ensslin tot, Jan Raspe sterbend, und Irmgard Möller verletzt aufgefunden.
19.10. – Hanns Martin Schleyer wird vom RAF-Kommando Siegfried Hausner getötet.
9.11. – In Österreich wird der Unternehmer Walter Palmers von der Bewegung 2. Juni entführt und gegen Zahlung eines Lösegelds von 30 Millionen Schilling (2,3 Millionen Euro) wieder freigelassen.
11.11. – In Amsterdam werden Christoph Wackernagel und Gerd Schneider verhaftet.
12.11. – In einer abgelegenen Zelle im Gefängnis München-Stadelheim wird Ingrid Schubert tot aufgefunden.
28.12. – In Stuttgart-Stammheim wird Verena Becker zu lebenslanger Haft verurteilt.

1978
21.1. – In Hamburg wird Christine Kuby verhaftet.
26.2. – Die Bekanntmachung einer Lauschaktion des Bundesamts für Verfassungsschutz gegen den Atomphysiker Klaus Traube wegen angeblicher RAF-Sympathien führt zu einer Regierungskrise.
10.3.-20.4. – 6. Hungerstreik der Gefangenen aus der RAF.
16.3. – In Rom wird der DC Politiker und frühere Ministerpräsident Aldo Moro von den Roten Brigaden entführt. Er wird am 9.5.1978 getötet nachdem der Austausch gegen Gefangenen aus den BR scheitert.
14.4. – Per Gesetz werden in der Bundesrepublik für alle Gefangenenbesuche Trennscheiben angeordnet.
26.4. – In Stuttgart-Stammheim wird Günter Sonnenberg zu zweimal lebenslänglich verurteilt.
11.-12.5. – In Jugoslawien werden Sieglinde Hofmann, Brigitte Mohnhaupt, Rolf Clemens Wagner und Peter-Jürgen Boock verhaftet. Nach der Weigerung der Bundesregierung, sie gegen acht Exilkroaten auszutauschen, werden sie am
17.11. freigelassen. Am Pariser Flughafen Orly wird Stefan Wisniewski verhaftet.
6.6. – Nach der Traube-Affäre tritt Bundesinnenminister Werner Maihofer zurück. Sein Nachfolger wird Gerhart Baum.
25.7. – An der Aussenmauer der Justizvollzugsanstalt Celle wird ein Sprengstoffanschlag verübt. Erst 1986 stellt sich heraus, dass hiermit vom Verfassungsschutz einen Ausbruchsversuch fingiert wurde, um über Gefangene und ihre Kontaktpersonen an die Illegalen heranzukommen. Ausserdem wurde die Aktion für eine Kampagne zur Einführung der Sicherungsverwahrung bei politischen Gefangenen benutzt.
4.8. – Haftentlassung von Wolfgang Beer. Am 6.11. besetzt er mit 11 weiteren Militanten das Frankfurter DPA-Büro, um eine Erklärung über die lebensbedrohliche Situation der Gefangenen Karl-Heinz Dellwo und Werner Hoppe abzugeben. Alle Besetzer werden verhaftet und zu einem Jahr Haft verurteilt.
6.9. – In Düsseldorf wird Willy-Peter Stoll von zwei Fahndern erschossen.
24.9. – Nach einer Schiesserei in Dortmund stirbt der Polizist Hans-Wilhelm Hansen, wird Michael Knoll tödlich verletzt, und wird Angelika Speitel verhaftet.

1979
8.2. – Werner Hoppe wird aus der Haft entlassen.
16.2. – In Stuttgart-Stammheim wird Rechtsanwalt Klaus Croissant zu zweieinhalb Jahre Haft und vier Jahre Berufsverbot verurteilt.
20.4.-26.6. – 7. Hungerstreik der Gefangenen aus der RAF.
1.5. – Die erste bewaffnete Aktion der französischen Organisation Action Directe, die von Militanten aus verschiedenen legalen und illegalen Zusammenhängen gebildet wird.
2.5. – In Hamburg wird Christine Kuby zu lebenslanger Haft verurteilt.
4.5. – In Nürnberg wird Elisabeth von Dyck von drei Fahndern erschossen.
31.5. – In Stuttgart werden Irmgard Möller zu lebenslänglich und Bernhard Braun zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
9.6. – Bei seiner Verhaftung in Frankfurt am Main wird Rolf Heissler durch einen Kopfschuss schwer verletzt.
25.6. – Sprengstoffanschlag auf den NATO-Oberbefehlshaber Alexander Haig durch das Kommando Andreas Baader der RAF in Brüssel. Der General kommt mit dem Schrecken davon.
25.9. – Haftentlassung von Helmut Pohl.
19.11. – Nach einem Banküberfall in Zürich und einer anschliessenden Schiesserei, bei der eine Passantin getötet wird, wird Rolf Clemens Wagner verhaftet.
30.11. – In Düsseldorf wird Angelika Speitel zu lebenslanger Haft verurteilt.
19.12. – In Stuttgart wird Siegfried Haag zu 15 Jahren Haft verurteilt.

1980
31.1. – In Stuttgart-Stammheim werden die Rechtsanwälte Arndt Müller und Armin Newerla zu vier Jahren und acht Monaten bzw drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
22.2. – Astrid Proll wird zu fünfeinhalb Jahren auf Bewährung verurteilt.
7.3. – Haftentlassung von Ron Augustin. Abschiebung nach Holland und Einreiseverbot in die BRD bis 1994.
3.4. – Bei Neuss wird im Rahmen einer Fahndung gegen die RAF der Tontechniker Manfred Perder von einem Scharfschützen des BKA versehentlich erschossen.
5.5. – In Paris wird Sieglinde Hofmann verhaftet, zusammen mit vier Frauen aus der Bewegung 2. Juni: Ingrid Barabass, Karin Kamp-Münichow, Carola Magg, Regina Nicolai.
6.5. – Eine Demonstration gegen eine öffentliche Rekrutenvereidigung in Bremen ist der Auftakt zu einer breiten Antikriegsbewegung, die bis in die zweite Hälfte der 1980er Jahre andauern wird.
2.6. – Die Bewegung 2. Juni macht ihre Zusammenfügung mit der RAF bekannt. Drei Gefangene aus der Bewegung 2. Juni distanzieren sich von dieser Entscheidung.
25.7. – Bei einem Autounfall in der Nähe von Bietigheim-Bissingen sterben Wolfgang Beer und Juliane Plambeck.
31.7. – In Stuttgart wird Knut Folkerts zu zweimal lebenslänglich verurteilt.
5.9. – In Düsseldorf werden Christof Wackernagel und Gerd Schneider zu je 15 Jahren Haft verurteilt.
26.9. – In Düsseldorf wird Rolf Clemens Wagner zu lebenslanger Haft verurteilt.

1981
22.1. – In Hamburg wird Peter Jürgen Boock verhaftet. Seitdem macht er sich mit Erfindungen über die RAF breit.
6.2.-16.4. Hungerstreik von über hundert politischen Gefangenen. Der 8. Hungerstreik wird am 16.4. abgebrochen nachdem die Bundesregierung die Zusage macht, dass kein Gefangener in Einzelisolation bleiben wird. Am selben Tag wird bekanntgemacht, dass Sigurd Debus gestorben ist.
1.3.-3.10. – Hungerstreik der Gefangenen aus der IRA in Nord-Irland. In diesem Hungerstreik sterben 10 Gefangene: Bobby Sands, Francis Hughes, Patsy O’Hara, Raymond McCreesh, Joe McDonnell, Martin Hurson, Kevin Lynch, Kieran Doherty, Thomas McElwee und Mickey Devine.
31.8. – Das Kommando Sigurd Debus der RAF verübt einen Sprengstoffanschlag auf das europäische Hauptquartier der US-Airforce in Ramstein.
15.9. – In Heidelberg verübt das Kommando Gudrun Ensslin der RAF einen Anschlag auf den Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, General Frederick Kroesen. Seine gepanzerte Limousine wird von einer Panzerfaust getroffen, Kroesen überlebt.
6.10. – Anfang der Mobilisierung gegen den Startbahn West bei Frankfurt, die bis 1987 andauern wird. Am Bauplatz der Startbahn kommt es zu Demonstrationen von bis zu 150.000 Menschen.
4.12. – In Düsseldorf wird Stefan Wisniewski zu lebenslanger Haft verurteilt.

1982
1.5. – Verteilung der RAF-Zeitung "Guerilla, Widerstand und antiimperialistische Front".
12.6. – 300.000 Menschen demonstrieren gegen den Besuch des US Präsidenten Reagan zum NATO-Gipfel in Bonn.
13.6.-13.9. – Besetzung Beiruts durch die israelische Armee.
16.6. – In Frankfurt am Main wird Sieglinde Hofmann zu 15 Jahren Haft verurteilt. Die mit ihr zusammen verhafteten Frauen werden zu fünf bis sechs Jahren Haft verurteilt.
21.8. – Im Libanon wird von NATO Truppen aus den USA, Frankreich, Italien und Grossbritannien die Multinational Force gebildet, die den Abzug der PLO aus dem Libanon kontrollieren soll.
15.-16.9. – Massaker in den Palästinenserlagern Sabra und Schatila.
1.10. – In der Bundesrepublik bildet sich eine Koalitionsregierung aus CDU und FDP mit Helmut Kohl als Bundeskanzler.
10.11. – In Düsseldorf wird Rolf Heissler zu zweimal lebenslänglich und 15 Jahren Haft verurteilt.
11.-16.11. – An Erddepots bei Frankfurt am Main und Hamburg werden Brigitte Mohnhaupt, Heidi Schulz und Christian Klar verhaftet. Insgesamt werden von der Polizei acht Depots mit Waffen und Papieren gefunden.

1983
1.3. – In Darmstadt wird Gisela Dutzi verhaftet.
25.6. – Nach einer Demonstration in Krefeld gegen den Besuch des US-Vizepräsidenten Bush gelingt es einigen, die Polizeisperren zu durchbrechen und Bushs Wagenkolonne mit Steinen zu bewerfen.

1984
7.5. – In Stuttgart wird Peter-Jürgen Boock zu dreimal lebenslänglich und 15 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil wird später revidiert und zum Teil auf Bewährung ausgesetzt.
22.6. – In Deizisau bei Stuttgart wird Manuela Happe verhaftet.
2.7. – In Frankfurt am Main werden Helmut Pohl, Ingrid Jakobsmeier, Christa Eckes, Stefan Frey, Ernst Volker Staub und Barbara Ernst verhaftet.
2.10. – Anfang einer Serie von Sprengstoffanschlägen der belgischen CCC, die bis kurz vor ihrer Verhaftung am 16.12.1985 dauert.
5.11. – Bei einem Überfall auf ein Waffengeschäft in Maxdorf bei Ludwigshafen werden Handfeuerwaffen, Gewehre und Munition erbeutet.
Dezember – Die Zeitung "Zusammen Kämpfen" erscheint zum erstenmal. Sie enthält Erklärungen der RAF und des antiimperialistischen Widerstands und wird bis August 1990 als illegales Projekt zusammengestellt und verteilt. Nach zahlreichen Besetzungen, u.a. zur Unterstützung der Forderungen der Gefangenen, organisieren legale Militante sich zunehmend in illegalen Strukturen und verüben vor allem zwischen 1983 und 1986 auch ihre eigenen Anschläge.
4.12. – 9. Hungerstreik der politischen Gefangenen, bis zum 3.2.1985
18.12. – Das Kommando Jan Raspe der RAF stellt einen mit Sprengstoff beladenen Wagen bei der NATO-Offiziersschule in Oberammergau ab. Die Bombe wird entschärft bevor sie explodieren kann.

1985
15.1. – Gemeinsame Erklärung von RAF und Action Directe: "Für die Einheit der Revolutionäre in Westeuropa".
20.1. – Bei einem versuchten Anschlag auf die Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart explodiert eine Bombe vorzeitig und tötet Johannes Thimme. Claudia Wannersdorfer wird verletzt und verhaftet.
25.1. – In La Celle-Saint-Cloud bei Paris erschiesst das Kommando Elisabeth von Dyck der Action Directe den Waffenexportchef im französischen Aussenministerium General René Audran.
1.2. – In Gauting bei München erschiesst das Kommando Patsy O’Hara der RAF den MTU-Vorstandsvorsitzenden Ernst Zimmermann.
13.3. – In Düsseldorf werden Heidi Schulz und Rolf Clemens Wagner zu zwei- und dreimal lebenslänglich verurteilt.
2.4. – In Stuttgart-Stammheim werden Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar zu je fünfmal lebenslänglich verurteilt.
2.6. – Bei einem versuchten Anschlag auf das Verwaltungsgebäude der Messe in Hannover explodiert eine Bombe vorzeitig und tötet Jürgen Pemöller.
3.7. – In Offenbach werden Ingrid Barabass und Mareille Schmegner verhaftet.
8.8. – Das Kommando George Jackson von RAF und AD führt einen Sprengstoffanschlag auf die Rhein-Main Airbase bei Frankfurt durch, bei dem ein Soldat und eine Angestellte getötet und 11 Personen verletzt werden. Um sich den Zugang zur Airbase zu verschaffen, wird der Soldat Edward Pimental für seine ID-card erschossen.
6.12. – In Stuttgart wird Claudia Wannersdorfer zu acht Jahren Haft verurteilt.

1986
31.1.-3.2. – In Frankfurt findet der Kongress "Antiimperialistischer und antikapitalistischer Widerstand in Westeuropa" mit etwa 1.000 Teilnehmern statt.
5.2. – In München wird Ernst Volker Staub zu acht Jahren Haft verurteilt.
20.3. – In Stuttgart werden Christa Eckes zu acht Jahren und Manuela Happe zu 15 Jahren Haft verurteilt.
15.4. – Die US-Luftwaffe und die US-Navy bombardieren Libyen. Die Aktion wird als eine Vergeltung für Libyens Unterstützung palästinensischer Gruppen gerechtfertigt.
9.7. – In der Nähe von München tötet das Kommando Mara Cagol der RAF das Siemens-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Beckurts und seinen Fahrer mit einer ferngesteuerten Bombe.
2.8. – In Rüsselsheim werden Eva Haule und ihre Gesprächspartner aus dem antiimperialistischen Widerstand, Luitgard Hornstein und Christian Kluth, verhaftet.
10.10. – In Bonn wird der Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt, Gerold von Braunmühl, vom Kommando Ingrid Schubert der RAF erschossen.
17.11. – In Paris erschiesst AD den Vorstandsvorsitzenden von Renault, Georges Besse.
23.12. – In Düsseldorf werden Helmut Pohl zu lebenslänglich und Stefan Frey zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.

1987
21.2. – In der Nähe von Orléans werden die AD-Mitglieder Jann-Marc Rouillan, Nathalie Ménigon, Joëlle Aubron und Georges Cipriani verhaftet.
16.3. – In Düsseldorf wird Rolf Clemens Wagner zu lebenslanger Haft verurteilt.
10.12. – Anfang der Intifada, eines massenhaften Aufstands der Palästinenser gegen die israelische Besatzung, der internationale Boykott- und Solidaritätsaktionen nach sich zog. Offiziell im September 1993 beendet, nahm die Intifada ab 2000 wieder an Intensität zu.
18.12. – In Düsseldorf werden Andrea Sievering und Riko Prauss aus dem antiimperialistischen Widerstand verhaftet.

1988
28.6. – In Stuttgart werden Luitgart Hornstein, Christian Kluth und Eva Haule zu vier bis 15 Jahren Haft verurteilt.
20.9. – Versuchter Anschlag des Kommando Khaled Aker der RAF auf den Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Hans Tietmeyer in Bonn.
September – Gemeinsame Erklärung von RAF und BR-PCC zur Politik der Front.
30.11. – Begnadigung und Haftentlassung von Manfred Grashof und Klaus Jünschke.

1989
18.-20.1. – Andrea Sievering, Riko Prauss, Thomas Richter, Thomas Thoene, Barbara Perau und Norbert Hofmeier aus dem antiimperialistischen Widerstand werden zu vier bis zehn Jahren Haft verurteilt.
1.2.-14.5. – 10. Hungerstreik der politischen Gefangenen.
9.11. – Fall der Berliner Mauer.
30.11. – In Bad Homburg wird der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, durch einen Sprengstoffanschlag vom Kommando Wolfgang Beer der RAF getötet.
30.11. – Verena Becker wird aus der Haft entlassen.
7.12. – Bei Südermarsch in Nordfriesland werden Ute Hladki und Holger Deilke verhaftet.

1990
11.2. – In Südafrika wird Nelson Mandela aus der Haft entlassen.
2.3. – Versuchter Anschlag auf den Landwirtschaftsminister Ignaz Kiechle in Bonn. Die Verantwortung wird der RAF angehängt, die sich davon aber distanziert.
6.-18.6. – Verhaftung von Susanne Albrecht, Inge Viett, Werner Lotze, Christine Dümlein, Ekkehard von Seckendorff, Monika Helbing, Sigrid Sternebeck, Ralf Friedrich, Silke Maier-Witt und Henning Beer in der DDR. Zwischen dem 3.6.1991 und dem 26.8.1992 werden sie zu sechs bis 13 Jahren Haft verurteilt. In 1994 und 1995 werden aufgrund ihrer Aussagen Christian Klar, Heidi Schulz, Sieglinde Hofmann, Rolf Clemens Wagner und Ingrid Jakobsmeier erneut verurteilt.
30.6. – Begnadigung und Haftentlassung von Angelika Speitel.
27.7. – Versuchter Anschlag des Kommando José Manuel Sévillano der RAF auf den Staatssekretär im Bundesinnenministerium Hans Neusel in Bonn.

1991
15.1. – In Stuttgart wird Luitgart Hornstein zu neun Jahren Haft verurteilt.
16.1. – Nach der Besetzung von Kuwait durch den Irak im August 1990, bombardiert die US-Airforce den Irak zwei Wochen lang mit schweren Luftangriffen, bevor zu einer Invasion mit Bodentruppen angesetzt wird, die bis zum 12.4. andauern wird.
13.2. – Auf die US-Botschaft in Bonn werden 250 Schüsse abgefeuert von einem RAF-Kommando das sich in einer ersten Erklärung Vincenzo Spano nennt, in einer zweiten Erklärung Kommando Ciro Rizatto.
1.4. – In Düsseldorf wird der Vorstandsvorsitzender der Treuhandanstalt, Detlev Karsten Rohwedder, vom Kommando Ulrich Wessel der RAF erschossen.
26.12. – Offizielle Auflösung der Sowjetunion.

1992
Januar – Die Revolutionären Zellen erklären das Ende ihrer Politik.
10.4. – Zäsurerklärung der RAF, in der sie von sich aus "die Eskalation zurücknimmt" und "Angriffe auf führende Repräsentanten aus Wirtschaft und Staat" einstellt.
15.5. – Günter Sonnenberg wird aus der Haft entlassen.
20.6. – Nach einer Demonstration im Mai vor dem Düsseldorfer Justizministerium, demonstrieren in Bonn 2.000 Menschen für die sofortige Freilassung der politischen Gefangenen.
17.11. – Bernd Rössner wird aus der Haft entlassen.

1993
27.3. – Kurz vor der Einweihung des neuen Hochsicherheitsknasts in Weiterstadt bei Darmstadt wird es vom Kommando Katharina Hammerschmidt der RAF mit Sprengladungen total verwüstet.
27.6. – Nach einer Verhaftungsaktion kommt es zu einer Schiesserei in Bad Kleinen, bei der Wolfgang Grams und der GSG9-Polizeikommissar Michael Newrzella sterben. Birgit Hogefeld wird festgenommen. Wegen einer Reihe von Widersprüchen bei der Aktion tritt Bundesinnenminister Rudolf Seiters zurück und wird Generalbundesanwalt Alexander von Stahl entlassen. Die Verhaftung war ermöglicht worden vom Verfassungsschutz-Agenten Klaus Steinmetz, der einen Kontakt zu den Illegalen gefunden hatte. Gleichzeitig lief ein Versuch, zu Verhandlungen mit der Bundesregierung zu kommen, um einen Deal für die Gefangenen zu erreichen.
18.10. – In Stuttgart wird Ingrid Jakobsmeier zu 15 Jahren Haft verurteilt.
28.10. – Aus Anlass der versuchten Verhandlungen erklärt Brigitte Mohnhaupt für die Gefangenen aus der RAF den Bruch mit den Illegalen und den Gefangenen in Celle.
24.11. – In Düsseldorf wird Rolf Clemens Wagner zusätzlich zu 12 Jahren Haft verurteilt.

1994
28.4. – Eva Haule wird ein weiteres Mal zu lebenslanger Haft verurteilt.
27.7.-3.8. – Hungerstreik für die Freilassung von Irmgard Möller.
5.9. – Heidi Schulz wird ein weiteres Mal zu lebenslanger Haft verurteilt.
1.12. – Haftentlassung von Irmgard Möller.

1995
21.2. – Haftentlassung von Christine Kuby.
25.-26.4. – Haftentlassung von Manuela Happe und Lutz Taufer.
10.5. – Haftentlassung von Karl-Heinz Dellwo.
6.-8.8. – Solidaritätshungerstreik der Gefangenen aus der RAF zur Unterstützung der weltweiten Kampagne für Mumia Abu-Jamal.
26.9. – In einem weiteren Prozess gegen Sieglinde Hoffman in Stuttgart wird sie zu lebenslanger Haft verurteilt.
16.10. – Haftentlassung von Knut Folkerts.

1996
10.5. – Haftentlassung von Hanna Krabbe.
5.11. – In Frankfurt am Main wird Birgit Hogefeld zu dreimal lebenslänglich verurteilt.
19.11. – In Frankfurt am Main wird Souhaila Andrawes wegen der Entführung des Lufthansa-Flugzeugs im Oktober
1977 zu 12 Jahren Haft verurteilt.

1997
24.1. – Haftentlassung von Inge Viett.

1998
13.3. – Haftentlassung von Peter Jürgen Boock.
20.4. – Erklärung der RAF, in der die Organisation ihre Aufhebung bekanntgibt.
19.5. – Haftentlassung von Helmut Pohl.
19.10. – Haftentlassung von Heidi Schulz.

1999
1.3. – Haftentlassung von Stefan Wisniewski.
5.5. – Haftentlassung von Sieglinde Hofmann.
20.7. – Für einen Überfall auf einen Geldtransporter in Duisburg werden die Illegalen der ehemaligen RAF verantwortlich gehalten.
15.9. – In Wien wird Horst Meyer von der Polizei erschossen. Andrea Klump wird verhaftet. Beide wurden wegen angeblicher Mitgliedschaft in der RAF gesucht. Andrea Klump wird am 28.9.2004 zu 12 Jahren verurteilt. Zwischen 1996 und 2003 stellen sich vier weitere Gesuchte. Die Ermittlungen gegen sie werden eingestellt. Gegen drei weitere Personen bleibt die Fahndung aufrechterhalten.

2001
26.10. – Haftentlassung von Rolf Heissler.

2003
10.12. – Haftentlassung von Rolf Clemens Wagner.

2007
25.3. – Haftentlassung von Brigitte Mohnhaupt.
7.5. – Bundespräsident Horst Köhler lehnt die Begnadigung von Christian Klar ab. Das ganze Jahr findet in den Medien eine beispiellose Hetzkampagne zum 30. Jahrestag des "Deutschen Herbsts" statt, die u.a. in neue Ermittlungsverfahren und Beugehaftandrohungen gegen ehemalige Gefangene aus der RAF gipfelt.
17.8. – Haftentlassung von Eva Haule.

2008
19.12. – Haftentlassung von Christian Klar.

2010
Mai – Stellungnahme "von einigen, die zu unterschiedlichen Zeiten in der RAF waren" zu der seit 2007 laufenden Medienkampagne und den Verfahren, die sie dazu bringen sollen, Aussagen zu machen.
30.9. – Anfang des Prozesses gegen Verena Becker wegen der Erschiessung Bubacks.

2011
20.6. – Haftentlassung von Birgit Hogefeld.

2012
6.7. – Verena Becker wird wegen Beihilfe zum Buback-Attentat zu vier Jahren Haft verurteilt, von denen die Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt wird. In den darauf folgenden drei Monaten wird von verschiedenen Medien eine neue Hetzkampagne zur Geschichte der RAF angezettelt..

2016
Januar – Intensivierung der Fahndung nach drei wegen Mitgliedschaft in der RAF noch Gesuchten.

2017
Zum 40. Jahrestag des "Deutschen Herbsts" erscheinen das ganze Jahr über zahlreiche Bücher und Artikel in den Medien, die im grossen und ganzen nur noch nachbeten, was seit einem halben Jahrhundert zur Geschichte der RAF als offiziell abgesegnet gilt.