Sitzung des Holländisch-skandinavischen Komitees mit der russischen Delegation, 11. Juli 1917

P/51a
ARAB, NL Hjalmar Branting, 4:2. Hschr. (Branting), 1 S.1

11/7

   Berner-fr.[ågan]2 elimineras för
dagen
.

   1. plat[t]form

   2. dagordning

   3. organis.[atorisk] fr.[åga] - vem inbjuder -
organisations-centrum

   Plat[t]formen - Princip.[iella] grundvalen.

   Troelstra - Förhandslöften att utföra?
Förpliktar ej utföra vad de biträtt.3

   Br[anting] - [durchgestrichen]

   Rosanoff - [durchgestrichen]

   Troelstra - [durchgestrichen]

   Goldenberg - Konfer.[ens] kan själv göra undantag.
Som regel obligatorisk. Detta skall ha enom[t] inflyt.[ande] på
arb[etar]mass.[orna]

Dagordning:

   Vliegen - Allmänt nu, förslag till dagordn.[ing]

   Ehrlich - Fredsprogrammet

   Världskriget, ihre Ursache4 o[ch] medlen till
dess snabba avslutning.5

   Vi ha eliminerat skuldfrågan, ty farligt in på den
frågan nu, ty ingen överenst.[ämmelse]
möjlig.6

   Vi vilja freden - ej till varje pris, men
en dem.[okratisk] o[ch] soc.[ialistisk] fred.7 Därför ej
förvandla till tribunal.

   Br[anting] [durchgestrichen] -

   Rosanoff [durchgestrichen] - Ingen praktisk
betyd.[else]

   Troelstra [durchgestrichen] - Man kan bättre
föreslå motiven.

   Borgbjerg [durchgestrichen]

   Ehrlich [durchgestrichen]

   Rosanoff [durchgestrichen]

   Internationalens fredsprogram

   .... [in der Vorlage] i enlighet med detta
program.9

Übersetzung

   Die Berner Frage wird heute beiseite gelassen.

   1. Plattform

   2. Tagesordnung

   3. Organisatorische Frage - wer lädt ein

   - Organisations-Zentrum

   Die Plattform - Prinzipielle Grundlagen.

   Troelstra - Im voraus versprechen, auszuführen?

   Br[anting] - [durchgestrichen]

   Rosanoff - [durchgestrichen]

   Troelstra - [durchgestrichen]

   Goldenberg - Die Konferenz kann selbst Ausnahmen machen. In der
Regel obligatorisch. Dies wird einen enormen Einfluß auf die
Arbeitermassen ausüben

Tagesordnung:

   Vliegen - Allgemein jetzt, Vorschlag einer Tagesordnung

   Erlich - Das Friedensprogramm

   Der Weltkrieg, seine Ursache und die Mittel zu seiner raschen
Beendigung.

   Wir haben die Schuldfrage ausgeklammert, denn es ist
gefährlich, auf diese Frage jetzt einzugehen, weil keine
Übereinstimmung möglich ist.

   Wir wollen den Frieden - nicht um jeden Preis, aber
einen demokratischen und sozialistischen Frieden. Deshalb nicht in ein Tribunal
verwandeln.

   Br [durchgestrichen]

   Rosanov [durchgestrichen] - Keine praktische Bedeutung

   Troelstra [durchgestrichen] - Man kann die Motive besser
vorschlagen.

   Borgbjerg [durchgestrichen]

   Ehrlich [durchgestrichen]

   Rosanoff [durchgestrichen]

   Das Friedensprogramm der Internationale

   ... in Übereinstimmung mit diesem Programm

Anmerkungen

1   Siehe auch Dok. Nr. P/51b-g. - Zu den Sitzungen mit der
russischen Delegation Nachweise Dok. Nr. P/47a, Anm. 1.

2   Eine erneute Sitzung mit dem ISK, vorgeschlagen von der
russischen Delegation, fand am 9.7.1917 statt; dazu Rosanovs Bericht, 10.7.,
nachgewiesen in Dok. Nr. P/47, Anm. 1, und Balabanoff 1926, S. 374. Es nahmen
Rosanov und Erlich (so nach Rosanov, nach Balabanova auch Rusanov) sowie
Balabanova, Höglund und Carleson teil. Es wurde die Frage gestellt, ob die
ISK eine Konferenzeinladung mitunterzeichnen wolle. Die ISK war negativ, weil
keine Vorbedingungen gestellt würden (Aufgabe des Burgfriedens als
"Minimalbedingung"). Die russische Delegation wies darauf hin, daß die
meisten Zimmerwalder Organisationen eine Teilnahme bereits zugesagt
hätten. Balabanova bezeichnete solche Stellungnahmen vor der Entscheidung
der Zimmerwalder Konferenz als "grobe Verletzung der Disziplin". Eine
"engültige Antwort" am folgenden Tag wurde versprochen. Eine solche lag
aber am 11.7. noch nicht vor, weshalb man, nach Rosnaov, in einer schwierigen
Lage gewesen sei. Man versuchte nochmals, die ISK zu einer Teilnahme an der
Konferenzvorbereitung zu überreden, aber man bekam nur den Bescheid,
daß die Antwort eine "negative" sein werde. Also einigte man sich mit dem
Holländisch-skandinavischen Komitee. Eine schriftliche Absage der ISK
wurde dann am 11.7.1917 formuliert, abgedruckt in Balabanoff 1926, S. 374f. In
seinem in Dok. Nr. P/47, Anm. 2, nachgewiesenen Interview sprach Vliegen vom
Zimmerwalder "Impossibilismus". - Siehe auch Dok. Nr. P/48, Anm. 2; Nr. P/49a,
Anm. 5, und Nr. P/51g.

3   Siehe auch Dok. Nr. P/49a, Anm. 2.

4   "Ihre Ursache" am Rand durch Korrekturzeichen
eingefügt.

5   Am Rand durch Korrekturzeichen eingefügt: "durch einen
soz. Frieden". Dies dann wieder durchgestrichen.

6   Vgl. Dok. Nr. P/49a, Anm. 12, und Nr. P/50, Anm. 3.

7   In dem in Dok. Nr. P/49a, Anm. 7, genannten Artikel lehnte
Erlich sowohl einen Frieden um jeden Preis als auch einen Separatfrieden ab;
ein demokratischer Friede werde "zu einer niederschmetternden Niederlage
für jeden Imperialismus". - Siehe auch die siebenzeilige Notizen von
Troelstra, IISG, NL Troelstra, 423: "11 Juli 1917. Russen - status quo -
due aux peuples victimes, d'agression et de violence / union de toutes les
forces du prol. / refus coll. gouv. imp.: toutes les rés.
- Vgl. Dok. Nr. P/51c.

8   Dies am rechten Rand ohne Zuordnung zu einem der Redner.