Das historische Gedaechtnis und der 17. Juni 1953

Conference, Berlin, 31 May (German text)

Deutsche Gesellschaft e. V.; Gesellschaft für Deutschlandforschung e. V.
31.05.2013, Berlin, Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund, Luisenstraße 18, 10117 Berlin
Deadline: 30.05.2013

Der Volksaufstand vom 16./17. Juni 1953 nimmt in der Geschichte der deutschen Teilung und Wiedervereinigung eine Schlüsselstellung ein. Zugleich beginnt mit ihm eine Ereigniskette, die mit den Daten 1953 - 1956 (Ungarn und Polen) - 1968 (Tschechoslowakei) - 1980 (Polen) - 1989/90 bezeichnet ist. Aus unterschiedlichen Gründen drohte er in beiden Teilen Deutschlands zu einer "verdrängten Revolution" zu werden.

Nach früheren Kontroversen um seine Deutung besteht heute in der Wissenschaft weitgehend Konsens darüber, dass es sich um einen von weiten Teilen der Bevölkerung getragenen Volksaufstand gehandelt hat, der durch sozialpolitische Anlässe ausgelöst, aber durch politische Gründe verursacht war, auf die sich die Forderungen der Demonstranten alsbald konzentrierten: Freiheit und Demokratie, Ende der SED-Diktatur, Ende der deutschen Teilung.

Diskussionsbedürftig bleibt nach wie vor, welche Rolle der Volksaufstand heute in der Erinnerungskultur spielt bzw. welche Bedeutung er vor dem Hintergrund der geglückten Friedlichen Revolution 1989/90 haben kann. Der 60. Jahrestag des ersten Aufstands innerhalb des kommunistischen Machtbereichs soll zum Anlass genommen werden, diese Fragen ausführlich zu untersuchen. Dabei ist zurückzublicken auf den Stellenwert des Juniaufstands im Geschichtsbild und Geschichtsbewusstsein der früheren DDR und der "alten" Bundesrepublik und auch auf seine internationale Wahrnehmung. Und es ist die Frage zu stellen, welche Perspektiven und Potentiale die Erinnerung an den Juniaufstand für unser heutiges historisch-politisches Selbstverständnis enthält und welchen Rang er für eine gesamtdeutsche Erinnerungskultur einnehmen kann.

Das Symposium wird von der Deutsche Gesellschaft e. V. mit freundlicher Unterstützung durch das Bundesministerium des Innern in Kooperation mit der Gesellschaft für Deutschlandforschung e. V. realisiert.

Der Eintritt ist frei - um Anmeldung wird per E-Mail oder per Fax gebeten.

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10:00 - 10:10 Uhr
Begrüßung und Eröffnung der Veranstaltung:
Frank Smeddinck, Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund Jürgen Engert, Gründungsdirektor des ARD-Hauptstadtstudios, Stellv.
Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft e. V.

10:10 - 10:15 Uhr
Einführung:
Der 17. Juni - Bedeutung und Perspektiven der Erinnerung Dr. Christoph Bergner, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär, Beauftragter der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer

I. Erinnerung an 60 Jahre Volksaufstand - Widerstand als Vermächtnis?

10:15 - 10:45 Uhr
Vortrag:
Der Weg zum 17. Juni 1953 - ein Überblick über Hintergründe und Verlauf
Referent: Dr. Roger Engelmann, Projektleiter beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU)

10:45 - 11:45 Uhr
Podium:
Der 17. Juni im Geschichtsbewusstsein der Bundesrepublik und der DDR 1953-1990
Teilnehmer:
Dr. Roger Engelmann
Prof. Dr. Eckhard Jesse, Technische Universität Chemnitz
Lothar Totz, Zeitzeuge
Moderation: Angela Elis, Journalistin

Anschließend Diskussion mit dem Publikum.

11:45 - 12:30 Uhr Mittagspause

II. Die internationale Wahrnehmung des 17. Juni 1953

12:30 - 13:00 Uhr
Vortrag: Der 17. Juni im Geschichtsbild Mittel- und Osteuropas
Referent: Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz, Leiter des Willy Brandt Zentrums Breslau/Wroclaw

13:00 -14:00 Uhr
Im Anschluss erfolgt ein moderiertes Gespräch zusammen mit
Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz
Prof. Dr. Victor Dönninghaus, Nordost-Institut Lüneburg
Prof. Dr. Tilman Mayer, Vorsitzender der Gesellschaft für Deutschlandforschung e.V.
János Can Togay, Direktor des Collegiums Hungaricum Berlin
Moderation: Alfred Eichhorn, Journalist

Anschließend Diskussion mit dem Publikum.

14:00 - 14:30 Uhr Kaffeepause

III. Der 17. Juni 1953 in der deutschen und europäischen
Erinnerungskultur

14:30 - 15:00 Uhr
Vortrag:
Der 17. Juni 1953 im Geschichtsbild und Geschichtsbewusstsein in der Gegenwart
Referent: Prof. Dr. Thomas Großbölting, Universität Münster

15:00 - 16:00 Uhr
Im Anschluss erfolgt ein moderiertes Gespräch zusammen mit
Prof. Dr. Thomas Großbölting
Stephan Hilsberg, Staatssekretär a. D.
Dr. Ehrhart Neubert, Publizist und Theologe
Moderation: Prof. Dr. Daniela Münkel, Projekleiterin der Forschungsabteilung beim BStU

Anschließend Diskussion mit dem Publikum.

16:00 - 16:15 Uhr Pause

16:15 - 17:30 Uhr
Ausblick: Der 17. Juni - Was bleibt?
Günter Nooke, Beauftragter der Bundeskanzlerin im BMZ, im Gespräch mit Prof. Dr. Arnulf Baring, Hochschullehrer und Publizist

Ab 17:30 Uhr Empfang

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Heike Tuchscheerer

Deutsche Gesellschaft e.V., Voßstraße 22, 10117 Berlin
030 88412-254
030 88412-223
heike.tuchscheerer [at] deutsche-gesellschaft-ev.de

Webseite der Deutschen Gesellschaft e.V. mit weiteren Informationen
http://www.deutsche-gesellschaft-ev.de/politik-gesellschaft/projekte-un…

[Cross-posted, with thanks, from H-Soz-u-Kult]